5 thoughts on “Zufahrts- und Kurzparkrecht für Anwohner/Innen?

  1. Uwe M

    Gerade im elektronischen Postfach vorgefunden.

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    am Montag, den 02.09.2019, werden ab 11.00 Uhr Markierungsarbeiten neben dem Einlet in der Bahrenfelder Straße (ungefähr vor Hausnummer 139) sowie neben dem Einlet in der Großen Rainstraße (ungefähr vor Hausnummer 21) durchgeführt.

    Zunächst wird der Standort in der Bahrenfelder Straße markiert (Dauer ca. 2-3 Stunden, je nach Wetter etc.), bevor der Standort in der Großen Rainstraße markiert wird (Dauer ca. 2-3 Stunden, je nach Wetter etc.). Für die Zeiträume müssen die entsprechenden Abschnitte gesperrt werden. Ihre Stellplätze können Sie jedoch weiterhin anfahren bzw. diese verlassen, sofern dies erforderlich ist. Allerdings ist ggf. eine Ein-/Ausfahrt entgegen der derzeitigen Einbahnstraßenregelung notwendig. Personal vor Ort wird Sie hierüber informieren. Den entsprechenden Anweisungen ist Folge zu leisten.

    Wir bitten um Ihr Verständnis und Ihre Rücksichtnahme.

    Mit freundlichen Grüßen

    (Name bekannt)

    Abschnitt Verkehrsprojekte

    Bezirksamt Altona, Fachamt Management des öffentlichen Raumes

    Jessenstraße 1-3, 22767 Hamburg

  2. Nadja

    Liebe Susanne,
    richtig, es ist alles voll mit Autos. Aber als Anwohnerin habe ich nach 20:00 in aller Regel kein Problem, einen Parkplatz in der (Bahrenfelder) Straße zu finden. Das Problem mit überlasteten Innenstädten im “Geiz der Leute” auszumachen, greift, glaube ich, etwas kurz. Faktoren für die Verkehrsverdichtung der letzten Jahre in Ottensen könnten sein:
    – Park und Ride Parkplätze kosten seit 2014 Geld – Pendler müssen zusätzlich zur HVV-Karte täglich einen Parkplatz bezahlen. Ergo: Vormals genutzte Park&Ride Parkhäuser stehen leer und mehr Leute fahren mit dem Auto zur Arbeit.
    – der (rot-GRÜNE) Senat hat gerade mal wieder eine Fahrpreiserhöhung des HVV durchgewinkt. Öffentlicher Nahverkehr ist in Hamburg rabiat teuer.
    – Ottensen wurde kräftig nachverdichtet. Und nebenan ist mit der Neuen Mitte eine (zahlenmäßige) Kleinstadt aus dem Boden geschossen, ohne die nötige Infrastruktur. Damit wurden vor allem Investoren zufriedengestellt, aber egal. Ergo: viel mehr Leute in Ottensen – mit Fahrrad, Auto, Roller, zu Fuß.
    – Das Stadtmarketing steckt mit Erfolg sämtliche Energien in die Erhöhung der Besucherzahlen.
    – Nicht wenige Parkplätze sind für E-Mobility und Carsharinganbieter geblockt worden.
    – Gentrifizierung: Die Anwohnerschaft ist im Ganzen älter, weißer, reicher und zahlreicher geworden und hat schon deshalb im Schnitt mehr Autos.
    Es gibt noch eine ganze Reihe weiterer Faktoren.
    Ich freue mich sehr über die (dringend notwendige) Debatte, wie Ottensen künftig genutzt und gestaltet werden kann. Und über ganz unterschiedliche Haltungen und Standpunkte. Aber: Welchen Beitrag leistet ein Statement, das politisches, stadtplanerisches und ökonomisches Steuerungsversagen hinter negative Charaktereigenschaften (Geiz) von nicht näher bestimmten ‘Leuten’ stellt? Ist das ein Argument und wenn, wofür?
    Was du mit „Kaltentzug zur Umkehrung der Platzverteilung” genau meinst, würde ich gerne verstehen… Verstehe ich dich richtig, dass die Personengruppe “motorisiert” (die sich im Vorhinein den ganzen Platz genommen hat) einer anderen Personengruppe “nicht motorisiert” weichen soll (die jetzt Platz kriegt)? Und daraus werden Erkenntnisse gewonnen. Aha.

    Ratlose Grüße, Nadja

  3. Susanne Günsch

    Ich war beim letzten Treffen und etwas verwundert über das aus meiner Sicht Durcheinander an Bedenken. Ich bin täglich in Ottensen unterwegs, die Straßen sind zugeparkt inkl. Einmündungen, Fußwegen und allem was nicht verpollert ist, weil die Leute offenbar zu geizig fürs Parkhaus sind. Mal Hand aufs Herz, welcher Anwohner kann überhaupt zuhause vorfahren, wenn er keinen gemieteten Stellplatz hat? Ich finde die Überlegungen zu Anliegerverkehr mit versetzten Buchten zum Halten, breitere Fußwege auch sehr charmant, kann aber trotzdem dem Projekt mit dem “Kaltentzug” (also keine Autos) sehr viel abgewinnen, weil es die Platzverteilung einmal umkehrt. Und wer weiß, was sich zum Ende des Projekts an Erkenntnissen und Entwicklungen zeigt.
    Auch die Sorge vor ausuferndem Cornern ist meiner Meinung nach unbegründet, weil das immer da stattfindet, wo ein Kiosk ist. Das erklärt den regen Betrieb am Alma-Platz und die Ruhe an der Reh-Bar oder den anderen…
    Vielleicht gelingt es, den Versuch dazu zu nutzen, was er ist: ein Versuch zum Ausprobieren und Erfahrungen sammeln.

    • Ina

      Liebe Susanne,

      vielen Dank für Deinen Kommentar. Stimmen, die unseren Positionen nicht oder nur teilweise zustimmen, sind sehr wichtig für uns.
      Das Problem der zugeparkten Fußwege, Einmündungen und Kreuzungen sehe ich genauso. Nach unserer Beobachtung handelt es sich hier in der Mehrzahl um Autos von Beschäftigten der umliegenden Geschäfte und Büros oder auch um Kunden oder Besucher. Gem. Angaben des Bezirksamtes haben ja nur 27% der Ottenser ein Auto.

      Warum werden die Parkplätze nicht bewirtschaftet? Oder Anwohnerparken eingeführt?
      Hier wird etwas ausprobiert, das allein auf Kosten der Anwohner und Gewerbetreibenden in den betroffenen Straßen geht. Und auch auf Kosten der Anwohner in den umliegenden Straßen, in denen der Verkehr nun massiv zunehmen wird.
      Eine Mutter mit Kindern, die keinen privaten Stellplatz innerhalb der Zone angemietet hat, kann jetzt nicht mehr zu ihrer Wohnung fahren, um Einkäufe, MaxiCosi etc. abzuladen. Ein Kunde mit mehreren Decken kann jetzt nicht mehr zur Reinigung in der Ottenser Hauptstr. fahren. Der Blumenladen kann jetzt nach 11 Uhr nicht mehr bestellte Blumendeko oder Gestecke zu Kunden fahren.
      Das sind nur einige von vielen Beispielen, die wir nicht akzeptieren.

      Uns wird zuweilen vorgeworfen, wir seien “Pro Auto”. Dem kann ich nur entgegnen: Diese Menschen haben unseren Forderungskatalog nicht gelesen.

      Ich persönlich bin der Meinung, dass Autos und insbesondere SUVs in Deutschland nicht gemäß ihrem ökologischen Fußabdruck bepreist werden. Sonst hätten wir nicht so viele davon. Warum braucht man 2 to Auto, um 80 kg Mensch von A nach B zu bringen? Aber das sind Probleme, die auf anderer Ebene gelöst werden müssen. Daran wird das autofreie Quartier Ottensen nichts ändern.

      Beste Grüße
      Ina Licari

    • Oliver

      Das mit dem Kiosk stellt du schon ganz richtig fest, nur eines scheint du vergessen zu haben: Am Spritzenplatz ist ein solcher gutsortierter großer „Kiosk“, auch wenn man dort Döner und andere leckere Essensdinge zusätzlich kaufen kann. Ich sehe also sehr wohl die Gefahr, dass wir hier am Spritzenplatz schanzenähnliche Verhältnisse bekommen können durch diesen „Laborversuch“.

      Ich erhoffe mir als betroffener Anwohner des „Versuchslabors“, dass wir endlich von allen (Parteien, Bezirksamt, Ottenser, die nicht solche massiven Einschränkungen der Mobilität vor ihrer Tür haben werden und andere Hamburger/Besucher) so behandelt werden, wie wir uns fühlen: Als sehr wichtiger Teil des Versuches und nicht als jemand, dem einfach verkündet wird, dass das jetzt so ist wie es ist und man soll doch erst mal beruhigen und sehen, wohin das dann so führt. Das hat uns Anwohnern bisher nichts gebracht! Und so lange werde ich nicht nur „ausprobieren und Erfahrungen sammeln“, sondern auch konstruktiv mitreden.

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